Litlaá 2013

23. bis 26. April 2013:  zweite Etappe an der Litlaá: Nach ca. 2.5 Stunden Fahrt vom Huseyjarkvisl über Akureyri und so bekannte Flüsse wie die Laxá in Adardal (Big Laxa) oder den Skjalfandafljot erreichen wir die Litlaá. Hier im Nordosten treffen wir noch den Winter an: es hat heftig geschneit und es ist wirklich sehr kalt!

Die Litlaá in Kelduhverfi ist ein ca. 7km langer Fluss im Nordosten von Island. Die Gegend ist sehr einsam und rauh. Der Fluss wurde ursprünglich von einer Quelle namens Brunnar gespiesen. 1976 entstand durch ein grosses Erdbeben der See Skjalftavatn, der nun die Litlaá ebenfalls speist. Die Wassertemperatur ist auch im Winter mit ca. 12 Grad Celsius sehr warm, was den Fluss sehr produktiv macht. Der Fischbestand ist sehr gut. Man findet viele Brown Trout, einige schöne Saiblinge und vor allem einen guten Meerforellenaufstieg. Die isländische Rekord-Meerforelle wurde 2004 in der Litlaá gefangen (23lbs.).

Es darf nur mit der Fliege gefischt werden und gefangene Fische müssen ausnahmslos released werden.

Unterkunft findet man in der nahen Farm Keldunes. Die Saison beginnt am 1. April und endet am 10. Oktober. Der Fluss ist in 6 Beats aufgeteilt und total werden nur 5 Ruten-Lizenzen ausgegeben für die gesamte Strecke. Die einzelnen Beats erreicht man am besten mit einem 4wd Fahrzeug.

Nach dem ersten Kälteschock und dem Bezug der Unterkunft gehen wir im oberen Bereich zum Fischen. Stjani hat uns einen jungen Guide zugeteilt, da er selber weiterhin am Huseyjarkvisl guided. Der junge Guide, dessen Name ich vergessen habe, scheint mir mehr am Snus (Tabak, der in Zigarettenpapier unter die Lippe geklemmt wird) Interesse zu haben als an uns Fischern. Wir sind ziemlich auf uns selbst gestellt. Als Entschuldigung mag dienen, dass es wirklich saukalt ist und es nicht lustig ist im Schneetreiben am Fluss herumzustehen. Deshalb sitzt er meist im Auto oder verschwindet, um dann nach einer Stunde wieder aufzutauchen. Trotz den misslichen Verhältnissen fischen wir so gut es geht, die Ringe frieren immer wieder ein und die Finger sind klamm.

Die drei Tage vergehen relativ schnell, das Wetter wird allmählich besser, aber der Fluss zeigt sich wie so oft sehr launisch. Die Litlaá ist sehr bekannt für ihre Launen. An gewissen Tagen beissen die Fische wie verrrückt, an anderen geht einfach nichts. Und so erzielen wir nach 3 Tagen ein durchzogenes Ergebnis mit einigen Saiblingen, Brown Trouts und wenigen Meerforellen. Immerhin gelingt mir neben kleineren Fischen der Fang einer brown trout von 68cm und Eric hat eine Meerforelle gegen 70cm gefangen.

Der Guide hat uns nach Husavik gefahren wo wir noch etwas Sightseeing in the whale watch city machen konnten und von wo wir mit einem Inlandflug zurück nach Reykjavik geflogen sind. Der Flug war sensationell, da wir mit einer kleinen Maschine über die verschneite isländische Landschaft geflogen sind. Deshalb einige Fotos vom Flug unten in der Galerie.

Und hier noch der Airport guy, das Mädchen für alles: Check-in, Gepäckverlader, Flugzeug-Einweiser usw.

Nach einer erneuten Übernachtung in der Capital Town sind wir am nächsten Morgen sehr früh zurück in die Schweiz geflogen.

 

 

Location

Region

Nordost Island

Distanz von Akureyri

ca. 180km, 2Std

In Google Maps anschauen

Lodge

Self Catering, Keldunes 

Anzahl Ruten

5

Prime Time

April-September

Empfohlene Ruten

Einhandruten 9' bis 10' #6-8, Switchruten 11-12' 7-8

Gute Fliegen

Black Ghost, Sunray Shadow, Blue Charm, Snaelda, Red Francis

Meine Meinung

Die Litlaá ist ein sehr schöner Fluss im rauhen, kargen, menschenleeren Nordosten von Island. Der Fluss ist auch bei den Isländern sehr beliebt, weil er einen sehr guten Meerforellenaufstieg hat und auch noch einigermassen bezahlbar ist (Stand 2013). Das Klima kann gerade im April und Mai sehr rauh sein und 4 Jahreszeiten an einem Tag sind möglich. Mir gefällt der Fluss, weil bei jedem Wurf ein schöner Saibling (bis 65cm), eine grosse Brown Trout oder eine sehr grosse Meerforelle im Bereich des Möglichen ist. Also Spannung pur...