Die Mera ist ein rund 50 Kilometer langer Fluss, der in der Schweiz am Septimerpass entspringt und durch das Bergell fliesst. In der Schweiz heisst der Fluss Maira und nach dem Grenzübertritt bei Castasegna wird er Mera genannt.
Der grösste Ort am Fluss ist Chiavenna. Mehrere Flüsse münden in die Mera, so zum Beispiel der Liro oder die Boggia. Die Mera durchfliesst den Lago di Mezzola und mündet bei Gera Lario in den Comersee.
Die Mera ist unterhalb von Chiavenna ca. 10 bis 15 Meter breit und hat diverse schnelle Rinnen und Pools mit ruhigeren Zonen. Es gibt hier eine Catch and Release-Zone, in der wirklich schöne Regenbogen- und Bachforellen und sogar vereinzelt auch Aeschen vorkommen. Gefischt wird mit Fliegenruten der Klasse #4-5 und mit Floating-Schnüren. Die Fische steigen in gewissen Phasen sehr intensiv, können aber doch wählerisch sein. Kleine CDC-Fliegen in braun gehen jedoch meistens. Wenn keine Oberflächenaktivitäten auszumachen sind, so fängt man auch mit der Nymphe.
Es hat sogar richtig kapitale Fische bis 70cm in diesem kleinen Fluss, was aber dazu führt, dass der Befischungsdruck relativ hoch ist. Entsprechend sind die Fische oftmals nur schwierig zu überlisten. Vor allem an Tagen mit vielen Fischern macht die Fischerei nicht wirklich Spass, zumindest nicht, wenn man gerne schöne Strecken für sich hat. Nicht alle Italiener haben Freude an den Gastfischern und so ist der Austausch nicht wirklich üppig. Viele Bündner kennen und befischen die Mera, weil für sie der Anfahrtsweg relativ kurz ist.
Grosse Hochwasser finden jährlich statt und diese verändern den ruhigen Teil im oberen Streckenabschnitt von Jahr zu Jahr. In diesen ruhigen Pools, die fast seenartig sind, sieht man oftmals die grossen Regenbogen umherschwimmen. Diese werden dann mit Nymphen bearbeitet. Da ich lieber am fliessenden Wasser fische, überlasse ich diese Stellen gerne anderen Fischern, die teilweise stundenlang dort ausharren.
Wenn man Tage erwischt, an denen nicht ganze Heerscharen von Fischern anrücken, kann man wirklich schöne Stunden an diesem Gewässer erleben und auch gut fangen. Hat man Pech, dass viele Fischer am Wasser sind, so wird die Sache schwieriger und der Spassfaktor sinkt, weil man nur wenig Wasser für sich hat.
Nachstehend ein paar Fotos der Mera vom Oktober 2010 und in einer zweiten Serie vom Oktober 2011.