Einmal mehr flog ich nach einigen Vorbereitungen und Fliegenbinde-Abenden nach Trondheim, um den Lachsen nachzustellen. Die Erwartungen waren recht hoch, wurde doch in den ersten 2 Saisonwochen sehr gut gefangen. Vor allem Grossfische mit 10kg und mehr bissen sehr gut.
Mein Flug führte mich von Zürich über Kopenhagen nach Trondheim. Bereits beim Check-in der erste Aerger: die Swiss nimmt mir CHF 75.00 für das Uebergewicht des Rutenrohres ab. Die zweite Negativüberraschung folgt in Trondheim. So wie fast jedes Jahr fehlt wieder einmal das Rutenrohr. Ich treffe Reto und Erwin am Flughafen, zwei Schweizer, denen ebenfalls das Rutenrohr fehlt und die auch zu Karl Mayer fischen gehen. Immerhin erhalte ich von Hertz trotz Kleinwagenbuchung einen schönen SAAB 9.3 mit allem Komfort.
Wir fahren nach Stjördal, kaufen dort Lebensmittel ein und fahren anschliessend nach Meldal. In Storas desinfizieren wir vorschriftsgemäss unsere Ausrüstung und erhalten die entsprechende Bescheinigung.
Nach der obligaten Begrüssung der Fischer-Buddies und dem Hausbezug erhalten wir von Karl den Rotationsplan. Mich trifft fast der Schlag, aber ich äussere mich auch nicht gross. Karl hat auf weniger Wasser als letztes Jahr (Middtre Ekli fehlt) 17 Fischer in 9 Rotationen eingeteilt. Dazu hat er gewisse Strecken wie den Muan von letztjährig 2 auf 4 Rotationen aufgeteilt. Ich schlucke die bittere Pille mit einem deutlichen Nachgeschmack. Auch bin ich nicht mehr im gleichen Haus wie letztes Jahr, was jedoch andere Gründe hat.
Ich fische dieses Jahr alleine in den Pools, was durchaus ein Vorteil sein kann. Um 22.30h starte ich und mache einen Durchgang durch den sehr kurzen Pool. Ein schwerer Fisch zeigt sich mit einem Sprung. Sonst keine Bewegung.
Intensives Abfischen dieses wirklich guten Pools, keine Bewegung. Auf Anfrage hat Karl die Rotationen von 9 auf 6 Std. verkürzt, damit wir alle rascher und öfters in den Pools zirkulieren können. Nach ein wenig Schlaf dann am Abend Sugustad und Ola Vall befischt, keine Fische sichtbar.
Wiederum intensives Fischen ohne jeden Erfolg. Nachtessen und anschliessend Whisky mit Zigarre und guten Gesprächen mit Thomas, der dieses Jahr auch wieder dabei ist.
Ich fische zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten und habe Mittwoch Nacht tatsächlich einen Biss. Der Fisch hängt jedoch nicht. Bilanz bis Mittwoch Nacht: 17 Fischer, 2 Fische.
Ich erkundige mich in Orkanger und Vormstad nach den Fängen: ebenso schlecht, es steigen einfach nur sehr wenige Fische ein, obwohl das Wetter, das Wasser und alle anderen Bedingungen zum Lachsfischen perfekt sind (regnerisch, bewölkt, höheres Wasser...). Am Nachmittag und Abend intensives Fischen mit keinem zählbaren Resultat (1 Parr).
Ich fische noch einmal alle Pools sehr gezielt ab, sehe noch einen Fisch springen und das war es dann für dieses Jahr! 17 Fischer fangen ganze 4 Lachse und notabene waren alle Fischer lachserfahren. Wir alle sind ein wenig enttäuscht, aber wie sagen die Schotten doch so schön:
It is called salmon fishing not salmon catching! Scottish proverb
Was wieder einmal bewiesen wäre.