Die Passer ist ein wichtiger Nebenfluss der Etsch. Sie ist rund 43km lang, entspringt am Timmelsjoch und mündet in Meran in die Etsch. Dabei bewältigt sie einen imposanten Höhenunterschied von rund 2800 Meter! Entsprechend wild ist der Fluss. Die Fische haben ihre Standplätze hinter grossen Steinen, die überall im Wasser zu finden sind. Die Passer ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, für die es teilweise Fischerkarten gibt. Die meisten Fischer gehen an die catch and release Strecke unterhalb von St. Martin in Passeier.
Die Bewatbarkeit des Flusses ist gut, aber der Strömungsdruck ist recht hoch. Bei Niedrigwasser sollte man aber sowieso nur so wenig wie möglich waten, um die Fische nicht zu vergrämen. Die Ufer sind meist dicht bewachsen. Die besten Zeiten sind im Frühjahr (März, April) und dann im Herbst (August, September). Von Mai bis Ende Juli hat der Fluss meist Schneewasser von der Schneeschmelze.
Die Insektenwelt besteht vorwiegend aus Köcherfliegen (Sedge) und Steinfliegen. Aufgrund des schnellen Wassers haben die Fische nicht viel Zeit, das Fliegenmuster zu studieren und so nehmen sie verschiedene Muster bereitwillig an. Sedges, Parachute-Fliegen in braun und schwarz fangen gut. Aber auch Goldkopfnymphen oder Nymphen mit schwarzem Tungstenkopf gehen gut.
Es gibt im Privatwasser "Schildhöfe" verschiedene Zonen: A) alle Köder erlaubt, auf der Höhe von St. Leonhard in Passeier B) Fliegenstrecke mit Fischentnahme (3 pro Tag), von St. Martin (St. Anna Brücke) bis oberhalb Quellenhof C) Catch and release Strecke oberhalb Quellenhof bis unterhalb Quellenhof (ca. 2km lang). Daneben gibt es eine schöne Vereinsstrecke unterhalb Saltaus, wo auch Karten erhältlich sind.
Wir haben sowohl die Zonen B und C befischt als auch die Vereinsstrecke weiter unten am Fluss. Gefangen haben wir in allen Strecken, jedoch unterschiedlich. Die weitaus schönere Vereinsstrecke bei Riffian wurde vom dort ansässigen Verein in jahrelanger Arbeit hervorragend bewirtschaftet. Doch leider wurden die Entnahmeregelungen dort massiv geändert und in nur 2 Saisons wurde der Fischbestand massiv dezimiert. Wir hatten uns noch gewundert, warum wir an solch schönen Pools nur wenige Fische fingen. Ein einheimischer Fliegenfischer hat uns dann eben diese leidige Geschichte erzählt. Schade! Einmal mehr zeigt sich, dass ein Gewässer in kürzester Zeit fast leergefischt werden kann, wenn zu hohe Entnahmen möglich sind.
In der catch and release Strecke (Zone C) ist der Fischbestand sehr gut, jedoch findet man vorwiegend Regenbogenforellen (Wildfische) und auch Bachforellen. Wir haben dort trocken Rainbows bis 58cm gefangen. Die Fische fighten in der schnellen Strömung sehr gut. Wenn man eine gute Stelle gefunden hat, sind mehrere gute Fische hintereinander möglich. Weit muss nicht geworfen werden, vielmehr müssen die Würfe präzise hinter oder vor die Steine erfolgen, wo die Forellen ihre Standplätze haben.
Leider haben wir keine Marmorata fangen können. Wir haben dann noch Arnold Gufler kennengelernt, der an der Passer guided. Er hat uns erzählt, dass die Strecke A oberhalb der Zone B besser ist, um Marmorata's zu fangen. Das wäre dann ein Ziel für den nächsten Aufenthalt...
Hier noch die Fischereiverordnung der Privatfischerei "Schildhöfe".